Die Vorstellung einer unsichtbaren Welt ist hier viel stärker verbreitet als in Europa. Fühlt man sich schlecht behandelt, so bietet sich hier als Option auch ein Fluch an, mit dem man die andere Partei strafen kann. In unsererm Gebiet ist nun ein Stamm von einem anderen von ihrem Land auf der anderen Flussseite zu uns herüber vertrieben worden. Beide Stämme haben eine stark volksislamisch-animistische Ausrichtung. Der schwächere, vertriebene Stamm hat nun, gemäss Gerüchten, das ehemals eigene Farmland verflucht, und siehe da, kurze Zeit später sind Millionen gefrässiger Tausendfüssler aufgetaucht, die der Ernte stark zusetzen. Die Leute bekämpfen sie mit Feuer, indem sie weite Landstriche abbrennen. Wie das Foto zeigt, bleiben die Skelette der Tausenfüssler übrig. Interessanterweise gibt es auf unserer Seite des Flusses keine derartige Plage.
Der zweite Fluch betrifft den Flussübergang (siehe Eintrag Nadelöhr Furt). Im jetzigen Wohngebiet des Stammes gibt es grosse Flächen mit Bambus, und täglich fahren ein Dutzend Lastwagen und Traktoren in dieses Gebiet, um Bambus zu holen. Die dortige Bevölkerung erhält wenig bis nichts, ein voller Lastwagen hat etwa 2000 Stück Bambus zu 30 Rp. das Stück. Dass die arabischen Händler die einheimische Bevölkerung derart behandeln, macht sie natürlich nicht besonders glücklich, weshalb sie abermals einen Fluch ausgesprochen haben gegen den Flussübergang. Natürlich ist es nicht das beste Stück Strasse, aber dass derart viele umkippen, ist schon erstaunlich.
Vor zwei Wochen hätten die Händler fast eine Ziege als Blutopfer in der Furt dargebracht, um den Fluch abzuwenden.
Der letzte Regen hat nun die Situation für ein paar Tage entschärft.
Dienstag, 14. April 2009
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