Montag, 30. März 2009

Penatuma II: Die Schule

Penatuma II: Die Schule

Nach der sowohl fahrtechnisch wie klimatisch fordernden Reise (siehe mein Sitz) erreichten wir ein Penatuma, dessen Bewohner unserer Ankunft uneingeschränkt und freudig entgegengesehen haben. Von verschiedenen Seiten ist mir versichert worden, dass unser Fahrzeug das erste war, das den Dorfplatz je erreicht hat. Man muss allerdings erwähnen, dass das Dorf erst anfangs der 1990er Jahre während des Krieges von Vertriebenen gegründet wurde, die in diese relativ abgelege Region gezogen sind. Penatuma hat etwa 3000 Einwohner, die in weit verstreuten Weilern wohnen. Grund dafür sind die Landwirtschaft, die viel Boden beansprucht und die Ueberlegung, dass gegen die Zivilbevölkerung gerichtete Bombardierungen, wie sie während des Krieges täglich eingesetzt wurden, bei dieser lockeren Bauweise weniger effizient sein würden.

Innerhalb kurzer Zeit nach unserer Ankunft hatte sich eine geordnete Schar von Schülern und Interessierten aus dem Umland eingefunden. Hinten standen die Klassen und Neugierigen, vorne kniend die Lehrer, vorne rechts die Dorfvorsteher und Kirchenführer. Sie alle setzten nun zu einer kleinen Rede an. Dabei wurde die Schule mit ihren 426 Schüler und sieben freiwilligen Lehrern vorgestellt und auf die Bedürfnisse einer solchen Institution hingewiesen.
So hätten sie gerne mehr als nur vier Wandtafeln, damit auch höhere Klassen möglich sind. Des weiteren haben längst nicht alle Schüler ein Heft oder ein Schreibinstrument, geschweige denn ein Lehrmittel. Ausserdem wünscht sich die Dorfführung einen Brunnen, denn das Wasser wird eine gute Stunde hergetragen und weist eine deutliche Eintrübung auf.

Zum Glück hatten wir am Vortag den Markt in Yabus fast leergekauft, was Hefte und Bleistifte anbelangt, und so konnten wir dem überglücklichen Schulvorsteher ein kleines praktisches Present überreichen. Auch an gutem Rat haben wir es nicht mangeln lassen und die Verantwortlichen ermutigt, doch bei UNICEF in Kurmuk für Schulmaterial und bei GOAL in Yabus für ein Bohrloch vorstellig zu werden.

Anschliessend haben wir die Schule besucht, die im Freien stattfindet, sehr einfach eingerichtet ist und mit grossen Enthusiasmus geführt wird. Die Lehrkräfte sind unsere Schüler im BELC-Programm für Erwachsene. Auffällig ist auch die starke altersmässige Durchmischung der Klassen.

Einmal mehr haben die Kamera und das Auto grosse Begeisterung bei den Kindern hervorgerufen. Mit jeweils einer neuen Ladung Passagiere habe ich eine Runde im Dorf gedreht.

Zum Abschluss gab es Sorghumbrei und feine Ziege, wie immer in sozialer Form als Eintopf und Fingerfood.

























































































Die 2. Klasse














Das Schulleiterbüro











Begeisterung für Kamera...














... und Auto

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