Dienstag, 24. März 2009

Mein Haus und Verlängerung


Mein Haus ist mehrheitlich im traditionellen Stil erbaut, mit ein paar modernen Einsprengseln. Es hat einen Betonboden und als spezielles Feature einen Madidaüberzug, einen feinen Verputz. Die Wände bestehen aus Holzpfählen und geflochtenem Bambus, der bis zu einer gewissen Höhe mit Lehm verstrichen und einem Sand-Erdegemisch verputzt wurde (Die blauen Wespen lieben den Verputz und nagen grosse Löcher hinein).
Durch den Bambus kann der Wind ins Haus dringen und die erwünschte Kühlung bei 40 Grad schaffen. Um Moskitos und Mäuse abzuhalten, werden die Lücken mit Moskitonetz überzogen. Das Dach besteht aus Holz, Bambus und Gras. Mein Dach war das erste mit offenen Giebeln, mittlerweile sind es bereits drei. Offene Giebel bringen viel mehr Licht und Wind ins Innere, ausserdem kann am Abend die Hitze besser entweichen.
Als Möglichkeit kann man im Innern unter dem Gras Plastik aufhängen, damit die Termiten, die sehr schnell zur Stelle sind, ihre Erdkrümel nicht direkt ins Haus werfen können. Allerdings hält der Plastik die Wärme zurück und die Ratten haben einen schönen Spielplatz, weil sie jetzt nicht mehr runterfallen können.

Mein Haus hat weder Wasser, noch Strom, noch Licht, ausser der Taschenlampe, aber ein Solarpanel sollte bald installiert werden.
Der Bau eines solchen Hauses dauert etwa 2 Wochen und kostet rund 700 Franken. Nach zwei Jahren muss das ganze Dach ersetzt werden, weil in dieser Zeit Termiten, Holzwürmer und Pilze die Balken zum Teil richtig zerbröseln lassen. Zusätzlich brauchen die Lehmwände einen neuen Verputz, weil er viele Risse zeigt und vielen Insekten als Unterkunft dient. Nach zwei weiteren Jahren wird ein neues Haus gebaut.

Meinen Einsatz hier im Sudan habe ich um einen Monat verlängert, um all die Projekte, die ich betreut habe, noch etwas weiterzuverfolgen, abzuschliessen oder in andere Hände zu übergeben. Ich werde also voraussichtlich Anfang Mai wieder in der Schweiz sein.



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