Die lokale Kaffeekultur ist stark von Aethiopien beeinflusst, das die auf dem Markt vorhandenen rohen Bohnen liefert. Begibt man sich, ermüdet von den vielen Preisverhandlungen, in eines der vielen kleinen Kaffeehäuser, so erlebt man die Zubereitung des Kaffees hautnah mit, wobei ein grosszügiges Zeitbudget von Vorteil ist. Erst werden die Kaffeebohnen mit viel Liebe und Hingabe in einer gusseisernen Pfanne auf dem Kohlefeuer geröstet, eine halbe Stunde später die abgefallenen Spelzen weggeblasen. Dann verwandelt der rigorose Einsatz eines Mörsers die Bohnen in Pulver, welches, zum Teil mit Ingwer vermischt, in einem tönernen Krug auf der vorhandenen Glut aufgekocht wird. Das resultierende Getränk ist sehr fein und ebenso stark.
Eine Anekdote am Rand: Die sudanesische Begeisterung für Kaffee ist zwar sehr ausgeprägt, aber noch nicht so alt, da die Leute meist während des Krieges in den äthiopischen Flüchtlingslagern auf den Geschmack gekommen sind.
Nach Ende des Konfliktes wurden die Lager zügig geschlossen und die Bevölkerung zurückverfrachtet. Allerdings dauerte es ein paar Wochen, bis sich der Handel, auch mit Kaffee, im Sudan eingestellt hatte. Während der ersten Tage sei damals fast die gesamte erwachsene Bevölkerung mit Kopfschmerzen und übler Laune auf Kaffeeentzug gewesen.
Mittwoch, 11. März 2009
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