Freitag, 27. März 2009

Penatuma I: Die Reise

Nach mehreren sehr deutlich ausgesprochenen Einladungen einiger unserer BELC-Schüler, doch ihr Heimatdorf Penatuma und die von ihnen geführte Primarschule zu besuchen, haben wir uns am Morgen nach der Quartalsabschlussfeier auf den Weg gemacht. Natürlich haben alle Leute, die auch nur entfernt in jene Richtung wollten, die Gelegenheit zu einer Mitfahrt ergriffen, und so sind wir am Morgen früh gut ausgelastet losgefahren. Die ausgefallenste Fracht auf der Ladefläche waren ein Mühlstein (etwa 80 kg) und ein Bündel Bambusstangen, die es einem Passagier erlaubt haben, die Reise auf dem überhängenden Teil sitzend zu verbringen, was wohl den Adrenalinertrag eines Bungeejumps erbracht hat (Ich habe es erst nachher gemerkt, sonst hätte ich ihn als Fahrer natürlich an den Ohren gezogen).

Glücklicherweise hatten wir viele ortskundige Mitreisende, und die erste Herausforderung stellte sich auch erst nach einer Stunde, als wir von der Strasse abbogen und die sogenannte GOAL road suchten. GOAL, eine irische NGO, befasst sich vor allem mit dem Erstellen von Bohrlöchern, hat in jener Gegend ein Projekt am Laufen und ist deshalb ein paar Mal mit ihrem Vehikel an der gleichen Stelle durch den Busch gefahren, was den Namen GOAL raod rechtfertigt.
Im hohen gelben Gras hätte man die Spuren eigentlich leicht ausmachen sollen... Nach dem Aussenden einiger als Späher und Scouts bestimmten Mitreisenden haben wir die Spuren nach kurzer Zeit wieder entdeckt.
Nach dieser Episode entschlossen wir uns, von Weiler zu Weiler einen lokalen Führer mitzunehmen. Deren Kenntnisse allerdings erwiesen sich zum Teil als sehr lokal, und so endeten wir mitunter im dichten Palmengebüsch, was wiederum dem Toyota Landcruiser Gelegenheit gab, uns mit seinem Durchhaltevermögen zu überraschen. Auch mittelgrosse Pflanzen überrollt er mühelos, was uns insbesondere im dritten Teil der Reise, als die Qualität der Strasse zwischen Trampelpfad und nicht existent schwankte (weil wieder einer unserer Führer eine bestimmt ganz gute Abkürzung kannte) zugute kam.

Die Reise kann man nur als lang (knapp drei Stunden pro Weg) und abwechslungsreich beschreiben. Wir haben aufgedunsene Ziegen angetroffen, Palmendickichte durchquert, die offene Savanne und ausgebrannte Ebenen durchfahren sowie verschiedene Bachtobel überwunden.

















In der Mitte klein und in rot einer unserer emsigen Fährtensucher





Warten auf einen lokalen Führer, Bild von einem Termitenhügel aufgenommen








sehr gut: Führer geht voraus








ok: Pfad sichtbar







Naja: Kleinere Palmen bis zwei Meter nimmt der Toyota locker









Ausserirdisch anmutende Brandstelle









Pinkelpause












Die freundlichen Passagiere weisen mir den besten Weg durch das Bachtobel.











Fröhliche Mitreisende: Zwei Stunden Rückreise liegen noch vor uns und wir haben soeben das Wasser rationiert.

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